Amel

Gemeinde Amel

Das Dorf Amel ist das Zentrum der gleichnamigen Gemeinde und mit ca 850 Einwohnern das größte der 18 Gemeindeortschaften.

Knotenpunkt der Einfallstraßen aus St.Vith, Büllingen, Schoppen, Weismes und des Autobahnzubringers aus Born, ist Amel die älteste Siedlung der Ostkantone und wurde bereits 670 in der Urkunde Childerichs II unter der Bezeichnung „Curtis Amblava“ erwähnt. Das Wort Amel ist keltischen Ursprungs und bedeutet „Wasser“.

Eine zweite geschichtliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 716 n. Chr., als Karl Martell, Großvater des Frankenkönigs Karl der Große, mit seinen Austrasiern den König der Neustrier Childerich besiegte. 

Der Legende nach erschien Karl Martell vor dieser Schlacht bei Amel ein Engel. Dessen Tipps halfen ihm, die Schlacht zu gewinnen, obwohl er zahlenmäßig klar unterlegen war. Bei der gleichnamigen Engelsbrücke steht seit 1994 eine Engelsstatue, die an diese Schlacht erinnert. 

2017 erschien aus Privatinitiative der Comic „Kampf um die Engelsbrücke“, welcher die Legende als Grundlage für eine spannende Erzählung nutzt.

Schon im 9. Jhdt stand angeblich in Amel eine Kirche. Im 14. Und 15. Jhdt wurde eine neue Kirche erbaut, der 1541 ein Kirchturm beigefügt wurde. Die jetzige gotische Pfarrkirche entstand 1930-31 nach den Plänen des Architekten Cunibert aus Malmedy. Der alte Kirchturm wurde ihr einverleibt. 1970 erfolgte die Umgestaltung des Chorraums. 

Amel war ein bedeutender alter Marktort mit wöchentlichem Kram- und Viehmarkt. Im denkmalgeschützten Kirchenbering steht das Marktkreuz mit der Inschrift 1722, das Zeuge dieser Zeit ist. Das seit 1984 geschützte Rotsandsteinkreuz zeigt Christus am Kreuz mit der Mutter Gottes und dem Hl. Johannes, den Hl. Urban, sowie verschiedene Blumen- und Pflanzenmotive. Es wurde 2016 in den vorderen Kirchenbereich versetzt, wo es besser zur Geltung kommt. 

Die Kirche bildet mit ihrem Friedhof, dem Antoniushäuschen und dem Marktkreuz ein schönes Ensemble. Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um die ältesten Bebauungsspuren des Ortes. Das Antoniushäuschen ist eine ehemalige Kapelle vom Ende des 14. Jahrhunderts und Anfang des 15. Jahrhunderts. Es liegt in der Nähe der Pfarrkirche, vielleicht sogar an ihrem ursprünglichen Ort. Im Jahre 1951 entdeckte man auf einem Deckenbalken die Inschrift „Philippus Vils 1600 me fieri fecit“, was diese Datierung rechtfertigt.

Amel ist nicht nur Sitz der Gemeindeverwaltung und der gleichnamigen Pfarre, in Amel lässt es sich auch leben und einkaufen, da die Nahversorgung gut gewährleitet ist.  Bäcker, Metzger, Lebensmittelladen, usw. sind vertreten. Auch Bankfilialen und Hausärzte sind in Amel ansässig. Der dörfliche Charakter ist noch erhalten, denn es gibt kaum Giebelgemeinschaften.

Amel führt ein reges kulturelles und sportliches Vereinsleben. Im Vier-Jahres-Rhythmus findet das traditionelle Sommerfest statt, wo viele Ortsvereine beteiligt sind. Kern des Festes ist der Folkloreumzug, bei dem altes Handwerk und Brauchtum präsentiert werden. 

Die alte Tradition des Gans- und Hahnenhauens sowie das Lanciertanzen zur Kirmes wurden um die Jahrtausendwende zurück ins Leben gerufen und stellen eine deutliche Aufwertung und Neubelebung der Kirmes dar.

Weit über die Dorfgrenzen hinaus bekannt ist der traditionelle Hubertusmarkt am 11.11. eines jeden Jahres (einer der drei Herbstmärkte im Süden der DG). Seit 2012 findet am letzten Augustsonntag ein Flohmarkt statt, der rege von Ausstellern und Schnäppchenjägern aus Amel und Umgebung genutzt wird.


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